Apostelkirche Burgbrohl

Die Evangelische Apostelkirche Burgbrohl wurde 1903 im neu-romanischen Stil erbaut. Der kleine Gemeindesaal neben der Apostelkirche ist Treffpunkt für Gemeindegruppen.

Was sofort auffällt, ist die farbliche Gestaltung der Kirche. Über die verschiedenen Baustoffe der Kirche gibt die Baubeschreibung des Architekten Albert Neumann aus dem Jahre 1901 Auskunft: „Die Fundamente werden in Bruchsteinen ausgeführt, während das aufgehende Mauerwerk in Lützinger Krotzen mit Tuffstein-Verblendung hergestellt werden soll. Die Gurtbögen der Gewölbe werden Ziegelstein und die Kappen selbst in Schwemmsteinen ausgeführt. Das Dach soll in Schiefer auf Schalung eingedeckt werden.“

Der Turm ist rechteckig, beiderseits wird er von Schein-Seitenschiffen eingerahmt. Im südlichen Teil (zum Berg hin) ist die Heizung untergebracht und darüber ein Treppenhaus in den Turm.

Im nördlichen Teil (zur Straße) ist das Treppenhaus zur Orgelempore. Die Empore öffnet sich zur Kirche hin. Die Orgel wurde 1923 von der Firma Link in Giengen/Brenz erbaut und im September 2004 durch die Orgelbaufirma Matthias Wagner in Obrigheim umfassend restauriert.

Das Portal ist von kleinen Säulen mit kannelierten Rundbögen flankiert. Über dem Eingang befindet sich eine kleine Fensterrosette, die eine Entsprechung hat in den Rundfenstern des Langhauses über zwei jeweils nebeneinander liegenden Rundbogenfenstern.

Wenn man die Kirche betritt, fällt der Blick sofort auf das bunte Glasfenster im Chorraum. Es wurde in den Werkstätten von Maria Laach gefertigt.

Auf der rechten Seite (vom Eingang aus gesehen) steht die Kanzel, vier Stufen über dem Boden des Kirchenschiffs. Sie stammt aus den 60er Jahren, das Lesepult auf der linken Seite aus den 70er Jahren.

Am Lesepult hängt eine Ikone, ein Geschenk der französischen Partnergemeinde Boulogne-sur-Mer aus Anlass des 80jährigen Einweihungsjubiläums der Apostelkirche.

1902/03 haben die etwa 180 Mitglieder des Nordbezirkes der evangelischen Gemeinde Andernach mit Hilfe von Spenden des Gustav-Adolf-Vereins und anderer Spenden beide Kirchen erbaut, nachdem sie 70 Jahre Gast in der Burgkapelle Rheineck waren.

Text: Lothar Alter